« »Gewiß, mein Lieber, gewiß. Aber differendum est inter et inier. Deine Aufgaben hast du natürlich gemacht, das war ja wohl auch deine Pflicht. Aber du hast früher mehr geleistet. Du warst vielleicht fleißiger, du warst jedenfalls mit mehr Interesse bei der Sache. Ich frage mich nun, woher dies plötzliche Nachlassen deines Eifers kommt. Du bist doch nicht krank?« »Nein.« »Oder hast du Kopfweh? Du siehst freilich nicht übermäßig blühend aus.« »Ja, Kopfweh habe ich manchmal.« »Ist dir die tägliche Arbeit zuviel?« »O nein, gar nicht.« »Oder treibst du viel Privatlektüre? Sei nur ehrlich!« »Nein, ich lese fast nichts, Herr Ephorus.« »Dann begreife ich das nicht recht, lieber junger Freund. Irgendwo muß es doch fehlen. Willst du mir versprechen, dir ordentlich Mühe zu geben?«
Hans legte seine Hand in die ausgestreckte Rechte des Gewaltigen, der ihn mit ernster Milde anblickte. »So ist's gut, so ist's recht, mein Lieber. Nur nicht matt werden,
Sonst kommt man "unters Rad"..........
"Unterm Rad"
Hermann Hesse